Vor fünf Tagen hat
Papst Benedikt seine ersten Twitter-Botschaften abgesetzt – fünf Tage später hat er
mit seinem Account schon mehr als zwei Millionen „Follower“. Jedenfalls, wenn man
seine @pontifex-Accounts in acht verschiedenen Sprachen, darunter Deutsch, zusammenzählt.
Darüber freut sich der Leiter des Päpstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio Maria
Celli:
„Der Papst bewegt sich da auf einem Feld, das durchaus existenziell
ist für den Menschen von heute. Die neuen Technologien haben eine neue Kultur hervorgebracht:
Sie sind nicht mehr nur einfache Instrumente der Kommunikation, sondern sind ein Ort
geworden, wo der Mensch von heute gewissermaßen lebt. Der Papst wollte dahin gehen,
wo die Menschen von heute „wohnen“, und hat sich deswegen dieser Twitter-Sprache in
140 Zeichen bedient.“
Das „Problem“ sei nicht so sehr, dass 140 Zeichen
vielleicht nicht reichten, sondern die „Dichte der Worte, die man schreibt“, so Benedikts
Medienminister.
„Unsere Kultur heute ist gewissermaßen beschränkt, weil
sie viele Worte braucht, die aber keinerlei Dichte haben. Darum müssen wir uns wieder
dazu erziehen, dass unsere Worte wirklich einen tieferen Sinn für andere haben. Darum
bemüht sich der Papst. Etwa 140 Millionen Menschen twittern heutzutage; vierzig Prozent
davon sind Menschen zwischen 18 und 34 Jahren. Der Papst will dort sein, wo diese
Menschen nicht nur irgendwelche Infos, sondern sich selbst mitteilen.“
Erzbischof
Celli bedauert, dass Teile Afrikas, Lateinamerikas und auch Asiens noch keinen richtigen
Zugang zu den neuen Technologien haben.
„Da fehlen die Provider und die
stabile Stromversorgung. Wenn die Kirche das Evangelium heute verkündet, tut sie es
darum notgedrungen mit verschiedenen Geschwindigkeiten.“