Norbert Brunner, noch bis Ende Jahr Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, hat
die Einheit der Schweizer Bischöfe bekräftigt. In den grundsätzlichen Fragen bestehe
eine „grosse Einheit und Einmütigkeit“, da alle am gleichen Ziel arbeiteten, sagte
der Bischof der Diözese Sitten im Interview des „Walliser Boten“ vom Samstag. In der
konkreten Anwendung gemeinsamer Beschlüsse seien Unterschiede jedoch „legitim“, ja
„notwendig“, da die Lage in den einzelnen Bistümern und Sprachregionen unterschiedlich
sei, so Brunner gegenüber der Zeitung. In jüngster Zeit sind Meinungsunterschiede
der Bischöfe zu gewissen Themen publik geworden, etwa zur Volksabstimmung „Abtreibungsfinanzierung
ist Privatsache“. An ihrer Versammlung Anfang Dezember entschlossen sich die Bischöfe
weder für noch gegen das Begehren. Dieses will erreichen, dass Abtreibungen nicht
mehr von der obligatorischen Krankenversicherung finanziert werden. Brunner plädiert
zudem dafür, dass „öffentliche Stellungnahmen mit den anderen Bischöfen diskutiert
werden“. Zwar sei jeder Bischof für die Leitung seines Bistums selber verantwortlich;
ein jeder sollte seine Amtsführung aber auch „im Gesamt der anderen Bischöfe sehen“.