2012-12-16 10:31:31

Irak: Christen nicht zur Abwanderung ermutigen


Der chaldäische katholische Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, hat die westlichen Länder um Hilfe für die Christen im Irak gebeten. Zugleich wandte er sich am Samstag im vatikanischen Missionspressedienst Fides gegen neue Aufnahmeprogramme für irakische Christen im Ausland. Ungewollt förderten manche Länder wie Frankreich, Deutschland, Schweden oder Australien die Flucht und Abwanderung von Christen aus dem Land, gab der Bischof zu bedenken. Das geschehe etwa durch eine erleichterte Visumspraxis. Trotz aller guten Absichten beschleunige dies die Abwanderung, so der Erzbischof. Das gelte auch für Hilfsinitiativen von Pfarrgemeinden zur Aufnahme von Flüchtlingen. Sobald die irakischen Christen im Gastland angekommen seien, vergäßen sie den Kontakt zu ihrer Heimat, isolierten sich und verlören sich auch in Glaubensbelangen. Sako forderte stattdessen Hilfs-, Bildungs- und Landwirtschaftsprojekte für Christen im Irak, die ihnen ein besseres Leben ermöglichen.

Laut Fides verlangte auch der irakische Ministerpräsident Nuri al Maliki am Freitag, alles zu unterlassen, was Christen zur Auswanderung ermutigen könnte. Er habe den Papst gebeten, die Christen zum Verbleib in ihrer Heimat aufzurufen. Ansonsten drohe der Orient ohne Christen zu sein. Der Premier äußerte sich aus Anlass der Wiedereröffnung der, 2010 bei einem al-Qaida-Anschlag schwer beschädigten syrisch-katholischen Kathedrale von Bagdad. An der Feier nahm der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, teil. Sandri überreichte den Christen in Bagdad als Geschenk des Papstes einen Kelch.

(kna/fides/rv 16.12.2012 sk)








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