Es gibt einen Zusammenhang zwischen Religiosität und sozialem Verhalten. Das ist das
Ergebnis einer Untersuchung der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. In der Studie
ging es um die Frage nach Ausdrucksformen der Spiritualität und dem Ideal zu helfen
bei Jugendlichen in Schulen kirchlicher Trägerschaft. Dazu wurden 900 Schülerinnen
und Schüler der Klassenstufen 11 und 12 befragt. „Diese sehr aussagekräftige Stichprobe
zeigt, dass Schülerinnen und Schüler mit einer religiösen Orientierung eher konkret
sozial handeln als wenn sie lediglich den Wert prosozialen Verhaltens bejahen“, bilanzieren
Arndt Büssing von der Universität Witten/Herdecke und Klaus Baumann von der Universität
Freiburg ihre Studie. „Häufigste Ausdrucksformen der Spiritualität der 17- bis
18-jährigen ist der bewusste Umgang sowie Mitgefühl – das gilt für Jungen wie Mädchen“,
berichtet Baumann, der Professor für Caritaswissenschaften und Christliche Sozialarbeit
an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist. Dagegen sei das tatsächliche ehrenamtliche
Engagement bei Mädchen deutlich stärker vertreten (59 Prozent) als bei Jungen dieser
Altersklasse (45 Prozent). „Das Ideal zu helfen und das ehrenamtliche Engagement
hängen deutlich mit spezifischen Aspekten von Spiritualität zusammen“, erklärt Baumann.
„Das gilt sowohl für die säkularen Formen wie Mitgefühl und bewusstem Umgang als auch
für die konkret religiösen Formen der Spiritualität wie Gebet und Gottvertrauen.“ Die
Studie ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Forum Schulstiftung“ (Herausgeber:
Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg) vom Dezember 2012 veröffentlicht worden.