D: Kardinal verteidigt Umgang mit „kreuz.net“ -Zulieferer
Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hat den Priester in Schutz genommen, der sich als
Zulieferer der inzwischen geschlossenen Webseite „kreuz.net“ zu erkennen gegeben hat.
„Wenn jemand sagt, dass er Mist gebaut hat und um Entschuldigung und Vergebung bittet,
dann muss ich das annehmen, wenn es glaubwürdig ist“, sagte der Mainzer Bischof laut
Vorabmitteilung dem Dokumentationskanal Phoenix in Bonn. Der wegen seiner Kontakte
zum extremistischen Internet-Portal „kreuz.net“ in die Kritik geratene hessische Pfarrer
Hendrick Jolie hatte sein Verhalten Ende November bedauert und Besserung gelobt. Lehmann
hatte die Entschuldigung angenommen und die Bereitschaft des Pfarrers „zur selbstkritischen
Umkehr“ begrüßt. Als Arbeitgeber müsse er sich „an faire Spielregeln halten“,
so Lehmann, der sich in der Phoenix-Sendung „Kamingespräch“ äußerte, die am Sonntag
um 13.00 Uhr ausgestrahlt wird. Es sei nicht verantwortungsvoll, mit einigen Gruppen
liberal umzugehen und mit anderen nicht.
Anfang Dezember ging das seit 2004
aktive Portal „kreuz.net“ offline. Die katholische Bischofskonferenz hatte sich mehrfach
von der Seite distanziert, welche vom Bundesamt für Verfassungsschutz als grundgesetzwidrig
eingestuft wird. Dass Portal verbreitete immer wieder scharfe Polemik gegen Homosexuelle,
Protestanten, die im Bundestag vertretenen Parteien, deutschsprachige Medien und katholische
Theologen und Bischöfe.