2012-12-14 14:09:27

EU: Kirchen warnen vor den wachsenden Nationalismen


Bischöfe der evangelischen sowie der katholischen Kirche haben von der EU eine stärkere soziale und ökologische Ausrichtung der Marktwirtschaft in Europa gefordert. Statt alles auf Entgelt und wirtschaftlichen Nutzen auszurichten, müsse der Gemeinnutz besser im Blick behalten werden, betonte der Vize-Präsident der EU-Bischofskommission COMECE, Gianni Ambrosio, am Freitag bei einem Treffen mit Vertretern der EU-Kommission in Brüssel. Solidarität bedeute aber nicht, „dass der Staat alles übernimmt“, so der Bischof. Genauso wichtig sei die Subsidiarität als Hilfe zur Selbsthilfe. Weiter warnte der Bischof vor einem im Zuge der Wirtschaftskrise entstehenden „unbeherrschten Nationalismus“, den er in einigen Ländern wahrnehme. Dieser könne Europa „schwer treffen“. Es befinde sich „in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“. Die „persönliche und finanzielle Gier“ sei „größer denn je“. Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sieht den sozialen Zusammenhalt in Europa gefährdet, „wenn die kleinen Leute in wirtschaftlich schwierigen Situationen Opfer bringen müssen und die Wohlhabenden sich der Verantwortung entziehen können“. Beide Bischöfe wiesen auf die Bedeutung der Ökologie für eine zukunftsfähige soziale Marktwirtschaft hin. Beim Umweltschutz müsse die EU „eine aktivere Rolle“ spielen, forderte Bischof Ambrosio.

(kna 14.12.2012 cs)








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