Jeder zweite Bundesbürger würde lieber den begleiteten Freitod wählen, als in Deutschland
zum Pflegefall zu werden. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf eine Infratest-Umfrage
für die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung. Demnach sehen mit 51
Prozent mehr Frauen als Männer (49 Prozent) den Suizid als Ausweg. Stiftungs-Chef
Eugen Brysch sprach angesichts der Ergebnisse von einem „Armutszeugnis für die deutsche
Pflege-Politik“. Im Hinblick auf die Beratung des Sterbehilfe-Gesetzentwurfes von
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Rechtsausschuss des Bundestags
am Mittwoch forderte Brysch strengere gesetzliche Regelungen. „Stellt man nur bezahlte
Sterbehilfe unter Strafe, macht man damit die kostenlose Beihilfe salonfähig.“ Weiter
betonte der Vorstand der Patientenschutzorganisation: „Es muss verhindert werden,
dass allein die Angst vor Pflegebedürftigkeit Menschen in den Freitod treibt. Darauf
muss die Politik insgesamt, nicht nur die der jetzigen Regierung, schnellstens Antworten
finden.“