2012-12-10 12:28:20

Italien: Bischöfe bedauern Rücktritt Montis


Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, hat sein Bedauern über den angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Mario Monti bekundet. Es sei immer ein „negatives Zeichen“ für die Politik und für ein Land, wenn die Legislaturperiode vorzeitig beendet werde, sagte Bagnasco der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ vom Montag in einem Interview. Bisweilen sei es jedoch besser, eine „mutige Entscheidung“ zu treffen, als in einem Schwebezustand zu verbleiben. Die Rücktrittsankündigung Montis sei „vielleicht unvermeidlich“ gewesen. Zugleich hob Bagnasco hervor, dass Montis Sparkurs fortgesetzt werden müsse. Angesichts der großen Opfer, die von den Bürgern gefordert worden seien, hätten diese das Recht, nun auch die „konkreten Früchte“ dieser Politik zu sehen. Die Opfer dürften nicht umsonst gewesen sein. Der Erzbischof von Genua kritisierte zudem die italienischen Parteien. Diese seien zu lange unfähig gewesen, schwierige Entscheidungen zu treffen. Statt offen über ihre Politik zu sprechen, hätten sie sich der Demagogie bedient.

Monti, der seit November 2011 eine sogenannte Technokraten-Regierung führt, hatte am Samstag seinen Rücktritt angekündigt. Zuvor hatte ihm die Partei von Silvio Berlusconi die Unterstützung entzogen. Der parteilose frühere EU-Kommissar Monti will sein Amt nach der Verabschiedung eines Stabilitäts- und Haushaltsgesetzes niederlegen. Dies könnte nach Einschätzung von Beobachtern noch vor Weihnachten geschehen.

(kna 10.12.2012 cs)







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