Papst: „Treue Gottes schafft wahren und guten Glauben“
In Maria, der Muttergottes,
öffnet sich die Menschheit Gott. Das betonte der Papst beim Angelus an diesem Samstag
zum Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Weiter
ging er auf die Bedeutung Mariens für den Glauben ein.
„Zum aktuellen ‚Jahr
des Glaubens’ möchte ich betonen, dass Maria aufgrund der Gnade Gottes ohne Erbsünde
empfangen wurde – aber auch, weil Gott in ihr und ihrem Glauben absolute Bereitschaft
und Unterstützung gefunden hat“, so Papst Benedikt XVI. wörtlich in seiner italienischen
Ansprache auf dem Petersplatz. Das strahlende Licht der Jungfrau Maria helfe auch,
den wahren Sinn der Erbsünde zu begreifen:
„Maria zeigt uns die vollkommene
Gemeinschaft von Gott und Mensch. Zwischen ihr und Gott herrscht die absolute Einheit.
Durch die Sünde wird der Mensch von dieser Einheit mit Gott getrennt. Maria aber ist
frei von jeder Sünde, sie ist erfüllt von Gottes Gnade und seiner Liebe“, so Benedikt
wörtlich.
Darin zeige sich, dass man auf den Glauben bauen könne, das Bündnis
mit Gott reiße nicht. In Maria habe Gott einen heiligen Ursprung geschaffen, aus dem
Jesus Christus, der Retter hervorgehen konnte. So zeige die ohne Erbsünde empfangene
Jungfrau Maria, dass die Treue Gottes den wahren und guten Glauben schaffe.
Am
Nachmittag wird Benedikt XVI. traditioneller Weise zum Hochfest an der Mariensäule
bei der „Piazza di Spagna“ in Rom beten. Zu den deutschsprachigen Pilgern sagte der
Papst:
„Der Herr offenbart uns in Maria, dass er in seinem göttlichen Wirken
auf die Mitarbeit seiner Geschöpfe zählt. Maria ist bereit, ihren Teil zur Menschwerdung
des Gottessohns beizutragen. ‚Mir geschehe, wie du es gesagt hast’ (Lk 1,38), antwortet
sie, als der Engel ihr den Willen Gottes verkündet. Dieser Wille übersteigt die Kraft
eines Menschen. Wir können ihm nur folgen, wenn wir uns im Glauben Gott anvertrauen,
uns durch die schöpferische Kraft seiner Liebe umwandeln lassen zu neuen Menschen.
Die selige Jungfrau Maria soll uns ein Vorbild sein und Fürsprecherin, damit wir den
Willen Gottes in unserem Leben erkennen und danach handeln. Euch und euren Familien
wünsche ich einen gesegneten Feiertag!“
Frei von Erbsünde Die
Lehre von der unbefleckten Empfängnis Mariens wurde von Papst Pius IX. (1846-1878)
1854 in den Rang eines Dogmas erhoben. Sie besagt, dass Maria von Anfang an, seit
sie von ihrer Mutter empfangen wurde, frei von der Erbsünde war, in die alle Menschen
hineingeboren werden.