2012-12-08 15:18:46

D/Kongo: Europa soll sich mehr für Frieden einsetzen


Mehr Einsatz der Europäer für einen Frieden im umkämpften Osten der Demokratischen Republik Kongo fordert der Erzbischof von Bukavu. „Es gibt so viel Elend, so viele Tote, so viel Leiden“, so Erzbischof Francois-Xavier Maroy Rusengo im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Aachen. „Alle ausländischen Aggressoren raus aus dem Land - solche Appelle wären wichtig“ und ein Zeichen der Solidarität der internationalen Gemeinschaft, fügte Maroy an. Der Erzbischof verurteilte Massenvergewaltigungen, die im Kriegsgebiet an der Tagesordnung seien und gezielt den Zusammenhalt ganzer Dorfgemeinschaften zerstörten. Mit Blick auf die Ausbeutung von Rohstoffen, die den bewaffneten Konflikt anfeuert, machte er auch die Verbraucher in den Industrienationen mitverantwortlich. Die Kette von Habgier und Gewalt führe „am Ende auch zu uns, zu uns allen. Wir sind nicht unbeteiligt“, betonte Maroy. Der Osten Kongos ist reich an Koltan, ein Erz, das zur Herstellung von Handys benötigt wird.

Am Montag erhält Maroy den mit 2.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis der Stadt Weimar. Er engagiere sich unter Einsatz seines Lebens seit vielen Jahren für Frieden und Versöhnung in seinem Heimatland, hieß es zur Begründung. Vorgeschlagen wurde er vom Internationalen Katholischen Missionswerk missio, auf dessen Einladung er derzeit in mehreren deutschen Städten zu Gast ist.

(kna 08.12.2012 sta)







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