D/Kongo: Europa soll sich mehr für Frieden einsetzen
Mehr Einsatz der Europäer für einen Frieden im umkämpften Osten der Demokratischen
Republik Kongo fordert der Erzbischof von Bukavu. „Es gibt so viel Elend, so viele
Tote, so viel Leiden“, so Erzbischof Francois-Xavier Maroy Rusengo im Interview mit
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Aachen. „Alle ausländischen Aggressoren
raus aus dem Land - solche Appelle wären wichtig“ und ein Zeichen der Solidarität
der internationalen Gemeinschaft, fügte Maroy an. Der Erzbischof verurteilte Massenvergewaltigungen,
die im Kriegsgebiet an der Tagesordnung seien und gezielt den Zusammenhalt ganzer
Dorfgemeinschaften zerstörten. Mit Blick auf die Ausbeutung von Rohstoffen, die den
bewaffneten Konflikt anfeuert, machte er auch die Verbraucher in den Industrienationen
mitverantwortlich. Die Kette von Habgier und Gewalt führe „am Ende auch zu uns, zu
uns allen. Wir sind nicht unbeteiligt“, betonte Maroy. Der Osten Kongos ist reich
an Koltan, ein Erz, das zur Herstellung von Handys benötigt wird.
Am Montag
erhält Maroy den mit 2.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis der Stadt Weimar. Er
engagiere sich unter Einsatz seines Lebens seit vielen Jahren für Frieden und Versöhnung
in seinem Heimatland, hieß es zur Begründung. Vorgeschlagen wurde er vom Internationalen
Katholischen Missionswerk missio, auf dessen Einladung er derzeit in mehreren deutschen
Städten zu Gast ist.