2012-12-07 18:06:07

Neues Papamobil im Vatikan vorgestellt


RealAudioMP3 An diesem Freitagnachmittag ist in den vatikanischen Gärten das lang erwartete neue Papamobil vorgestellt worden. Das Fahrzeug der M-Klasse aus den Werkstätten des Stuttgarter Automobilherstellers Mercedes-Benz ist mit modernster Technologie ausgestattet und löst das mittlerweile weltweit bekannte Vorgängermodell ab, das zunächst Papst Johannes Paul II. und dann Papst Benedikt während der vergangenen zehn Jahre auf ihren Reisen und auf dem Petersplatz begleitet hat. Die Planungsphase für den „Neuen“ ging bereits vor einem Jahr in enger Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl los, und umso zufriedener zeigt man sich im Hause Daimler über das gelungene Fahrzeug. Joachim Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Cars, Vertrieb & Marketing in Stuttgart:

„Ich bin nicht stolz, sondern sehr stolz auf das neue Auto. Dieses Auto ist ein wunderschönes neues Fahrzeug für den Papst. Wir haben ja schon seit vielen Jahrzehnten eine enge Beziehung zum Vatikan, seit 80 Jahren liefern wir dem Papst die Fahrzeuge, die er für repräsentative Zwecke benutzt und seit 30 Jahren das sogenannte Papamobil mit Kanzeln. Dieses Fahrzeug ist sowohl optisch als auch technisch ein absolutes Highlight und wir sind sehr stolz, dass wir das heute dem Papst übergeben dürfen.“

Dabei orientiert sich das Fahrzeug zwar an seinem Vorgänger, ebenfalls eine M-Klasse, doch auch einige wichtige Neuerungen vor allem technologischer Art finden sich in dem perlmuttweißen Wagen. So liegt das neue Papamobil, von dem zwei Ausführungen existieren, um einige Zentimeter tiefer als sein Vorgänger, was praktischen Überlegungen im Zusammenhang mit dem Transport im Flugzeug geschuldet ist. Außerdem verfügt es über hochmoderne Systeme zur Klimatisierung, Innenraumnutzung und- Beleuchtung sowie zur Kommunikation zwischen Fahrerkabine und den Passagieren:

„Zunächst einmal ist es ein Fahrzeug, das auf die neueste Technologie setzt, das heißt, das Basisfahrzeug ist die neue M-Klasse, die wir im letzten Jahr eingeführt haben. Technologisch hat sich sehr viel verändert, die Kuppel ist großzügiger, länger und hat mehr Durchsicht, sowohl für den Papst als auch für diejenigen, die den Papst sehen wollen, die Besucher. Die Scheiben sind auch verstellbar: man kann je nach Situation auch dem Papst die Möglichkeit geben, direkt mit dem Menschen in Kontakt zu treten. Wir haben auch im Dach verschiedene Möglichkeiten: Zunächst haben wir eine Solarzelle, so dass sowohl im Stand als auch bei Vorkonditionierung eine Klimatisierung geleistet werden kann. Das Dach hat auch verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, was die Durchsicht des Glases anbelangt, also sehr viele Features, die, so glaube ich, die Sicherheit, aber auch den Komfort für den Papst verbessern.“

Natürlich ist das Fahrzeug, wie alle Fahrzeuge, mit denen der Papst sich in der Öffentlichkeit zeigt, aus Sicherheitsgründen gepanzert. Dies bedeutet, dass das Auto voll beladen bis zu fünf Tonnen wiegen kann – dementsprechend wird man den Papst wohl eher in Schritt- als in Lichtgeschwindigkeit an sich vorbeiziehen sehen. Bereits an diesem Samstagnachmittag wird man dazu Gelegenheit haben: Beim traditionellem Besuch der Marienstatue auf der römischen „Piazza di Spagna“ des Papstes zur Feier der Unbefleckten Empfängnis Mariens wird das Fahrzeug erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen sein. Über den Preis des Papamobils wurde Stillschweigen bewahrt, doch der Vertriebschef zeigt sich insgesamt sehr zufrieden:

„Ich glaube es ist wirklich eine Ehre für jedes Unternehmen und auch für Mercedes natürlich insbesondere, weil wir schon seit 80 Jahren die Chance haben, dem Papst ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen Ich glaube alle Ingenieure, die hier beteiligt waren, inklusive der Vertriebs- und Marketingleute, haben dieses Vorhaben mit viel Engagement und Herzblut verfolgt. [Was die Kosten betrifft,] ist das ein Projekt, an dem, denke ich, beide Seiten ihren Spaß haben.“

Doch wie sieht es mit der sozialen Verantwortung des Autoherstellers aus? Der Daimlerkonzern ist weltweit tätig, die Produkte, die aus seinen Fabriken kommen, tragen mit ihren Emissionen zum CO2 Ausstoß in die Atmosphäre bei und in vielen Ländern, in denen der Konzern aktiv ist, leben die Menschen in Armut. Joachim Schmidt sieht Daimler auch auf dem Feld der Verantwortung für das Allgemeinwohl gut aufgestellt:

„Die Welt, in der wir leben, ist so, dass das Thema CO2-Einsparung in allen Regionen der Welt absolut zwingend notwendig ist. Deshalb haben wir uns das auch auf die Fahnen geschrieben. Das wollen die Kunden, teilweise auch die Regierungen oder Behörden, die Emissionsvorschriften erlassen. Das ist ein Megatrend, der auch in unserer Markenpositionierung so stattfindet. Wir haben die Markenpositionierung mit drei Überschriften versehen: Perfektion, das ist da, wo wir herkommen, Faszination, das heißt, wir wollen natürlich auch schicke und sportliche Autos bauen, aber auch Verantwortung, das heißt, wir wollen dem Rechnung tragen, dass sowohl der Gesetzgeber als auch der Kunde immer mehr nach verbrauchsarmen Produkten fragen.“

Dazu gehört auch, dass die ethischen Standards, die für das Mutterwerk gelten, in allen Ländern, in denen der Konzern operiert, für seine Mitarbeiter umgesetzt werden. Außerdem:

„Wir haben viele Projekte in Richtung Corporate Social Responsability (CSR). Ein ganz großes Projekt besteht in Verbindung mit unserem Laureusprojekt, eigentlich der ,Sportoscar´, den wir seit vielen Jahren veranstalten. Dieser ,Sportosca´ hat eine soziale Komponente, sie heißt ,sport for good´. Es handelt sich um ein Projekt, mit dem wir für Kinder in der Dritten Welt Geld sammeln und auch diese Sportler bitten, mit diesen Projekten direkt vor Ort in die Länder zu gehen – nach Afrika, nach Asien - aber auch in Europa gibt es durchaus solche Brennpunkte, wo dann die Sportler mit Kindern spielen oder andere Projekte machen, um den Kindern zu helfen. Dort haben wir in den vergangenen Jahren über 40 Millionen Euro gesammelt und das als unseren Beitrag in Richtung CSR gesehen.“

Doch bei der Betrachtung eines solch besonderen neuen Fahrzeugs interessieren natürlich insbesondere die Gefühle desjenigen, der sich in Zukunft hinter das Steuer des schicken Autos setzen wird: Pietro Ciocchetti ist der Chauffeur des Papstes, und seine Reaktion auf die Überreichung des neuen Wagens spricht Bände:

„Das ist ein schönes Gefühl, denn wir haben hier ein super perfektes und besonderes Auto. Mercedes zu fahren ist wirklich wunderbar. Deshalb bin ich sehr glücklich über das Auto, wie es gestaltet ist. Die Tatsache, dass es sehr breit und schön ist und dass der Papst sehr gut sichtbar ist, das ist das, was man wollte. Auch die Sicherheitsstandards sind hervorragend. Es ist wichtig, dass der Papst auf seinen Missionen für die Kirche gut begleitet ist, und das ist ein Auto, das uns dabei sehr nützlich kann.“

(rv 07.12.12 cs)








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