Serbien/Kosovo: „Maßnahmen für Versöhnungsprozess inakzeptabel
Die serbisch-orthodoxe Kirche übt Kritik am Versöhnungsprozess zwischen den Regierungen
in Belgrad und Pristina. Serbien und der Kosovo hatte sich am Dienstag unter Vermittlung
der EU in Brüssel auf weitere Schritte zur Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt.
Die Ministerpräsidenten Ivica Dacic und Hashim Thaci vereinbarten in der belgischen
Hauptstadt unter anderem, die seit vergangenem Sommer gesperrten Grenzübergänge zwischen
beiden Ländern wieder zu öffnen. Außerdem wollen sie Verbindungsoffiziere austauschen.
Für den Heiligen Synod der serbisch-orthodoxen Kirche sind die Maßnahmen inakzeptabel.
Das Gremium präsentierte im Gegenzug einen eigenen Kosovo-Plan, wie das Belgrader
Online-Portal „www.b92.net“ am Donnerstag berichtet. Laut synodalem Plan muss vor
allen weiteren Annäherungsschritten eine Rückkehr aller vertriebenen Serben sowie
die Restitution aller Häuser, Kirchen und serbischen staatlichen Gebäude erfolgen.
Die Forderungen wurden Ministerpräsident Dacic, Staatspräsident Tomislav Nikolic und
Vizepremier Aleksander Vucic übermittelt, so „B92“.
Die EU versucht seit längerem,
durch die Förderung „technischer“ Zusammenarbeit die Spannungen abzubauen, die zwischen
Serbien und dem Kosovo bestehen, dessen Unabhängigkeit Belgrad nicht anerkennt. Sie
soll das Alltagsleben der Bürger erleichtern, ohne die politisch aufgeladene Frage
des völkerrechtlichen Status des Kosovos zu berühren.