2012-12-06 12:54:20

Irland: Bischöfe kritisieren Expertenbericht zur Abtreibungsgesetzgebung


Die Bischofskonferenz hat einen aktuellen Expertenbericht zur Abtreibungsgesetzgebung kritisiert. Drei der vier aufgeführten Optionen zur Klärung der Rechtslage beinhalteten die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, bemängelten die Bischöfe in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung. „Abtreibung, im Sinne einer direkten und gewollten Vernichtung ungeborenen Lebens, ist unter allen Umständen unmoralisch“, hieß es. Anders gelagert seien medizinische Eingriffe, die nicht direkt darauf abzielten, das Leben des ungeborenen Kindes zu beenden, so die Bischöfe. Die katholische Kirche habe nie dazu aufgerufen, „das Leben des ungeborenen Kindes über das der Mutter zu stellen“. Die Bischofskonferenz kritisierte außerdem, dass die Experten keine Volksabstimmung zu dem Thema in Betracht gezogen hätten. Die Expertengruppe war von der irischen Regierung eingesetzt worden, nachdem der Europäische Menschenrechtsgerichtshof im Jahr 2010 die unklare Abtreibungsgesetzgebung gerügt hatte. In Irland ist Abtreibung verboten. Nach Musterurteilen kann ein Schwangerschaftsabbruch aber bei Gefahr für das Leben der Mutter oder bei Suizidgefahr der Schwangeren erfolgen.

Irlands Premierminister Enda Kenny erklärte nach der Veröffentlichung des Expertenberichts in der vergangenen Woche, die Abtreibungsregelung solle noch vor Weihnachten überarbeitet werden. Am Dienstag hatten mehrere Tausend Abtreibungsgegner vor dem Parlament in Dublin gegen die geplante Gesetzesänderung protestiert. An der Demonstration nahmen unter anderen der Erzbischof von Tuam, Michael Neary, der Bischof von Kilmore, Leo O'Reilly, der Bischof von Killaloe, Kieran O'Reilly, der Bischof von Ossory, Seamus Freeman, und der bischöfliche Verwalter der Diözese Derry, Eamon Martin, teil.

(kna 06.12.2012 pr)








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