2012-12-06 12:31:48

Frankreich: Kirche gegen embryonale Stammzellforschung


Die Kirche des Landes hat sich gegen einen Gesetzentwurf des Senates gestellt, der embryonale Stammzellforschung in Frankreich „unter strengen Auflagen und ohne jede Vermarktung“ zulassen soll. Der Vorschlag wurde in der Nacht zum Mittwoch vom Senat mit breiter Mehrheit angenommen; er war von linken Senatoren eingebracht worden und wird auch von der sozialistischen Regierung unterstützt. Ihn muss nun die Nationalversammlung prüfen. Mit der Zustimmung zum Entwurf habe sich der Senat gegen die Schutzwürdigkeit des embryonalen Lebens entschieden, schreiben die französischen Bischöfe in einer Erklärung. Mit Befürwortung der Stammzellforschung, die laut den Bischöfen eine „anthropologische Grenzüberschreitung“ darstellt, riskiere der Senat, „der Welt eine Botschaft zu senden, die Ethik verneint und die von wissenschaftlichem Anachronismus zeugt“. Die Konferenz verweist in diesem Zusammenhang auf die Erfolge der adulten Stammzellforschung, die eine Alternative zur embryonalen Stammzellforschung bietet. Die Bischöfe bemängeln weiter, dass die Entscheidung des Senates ohne eine „echte“ und „öffentlich geführte“ Debatte zum Thema gefallen sei. Eine solche Debatte werde aber im Bioethikgesetzes von 2011 gefordert.

Hintergrund
Die Forschung an embryonalen Stammzellen war in Frankreich 2004 verboten worden. Embryonale Stammzellen sind Alleskönner, weil sie sich in jede menschliche Zelle verwandeln können. So kann etwa Ersatzgewebe für kranke Körperpartien gezüchtet werden. Ethisch umstritten ist das Verfahren, weil die Zellen aus Embryonen gewonnen werden, die bei künstlichen Befruchtungen übrigbleiben. Nach Ansicht der katholischen Kirche beginnt das menschliche Leben mit der Befruchtung der Eizelle.

(rv 06.12.2012 pr)







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