Großbritannien: Aufhebung der antikatholischen Königsgesetze
Britische Thronerben sollen künftig einen Katholiken heiraten dürfen, ohne ihren Erbanspruch
zu verlieren. Den entsprechenden Gesetzentwurf kündigte Vize-Premierminister Nick
Clegg am Dienstag zum schnellstmöglichen Termin an, wie der britische Sender BBC berichtet.
Im Oktober 2011 hatten alle 16 Commonwealth-Staaten, die die Queen als Staatsoberhaupt
haben, ein entsprechendes Gesetz aus dem Jahr 1701 aufgehoben, das die Heirat eines
katholischen Partners zum Ausschlusskriterium für die Thronfolge machte. Ebenfalls
beseitigt wurde die Klausel, dass Töchter des amtierenden Monarchen nur dann in die
Erbfolge eintreten, wenn es keinen männlichen Nachfolger gibt. Der sogenannte „Act
of Settlement“ von 1701 legte fest, dass ein Thronanwärter seinen Anspruch auf die
Krone verliert, wenn er „Gemeinschaft mit dem Sitz oder der Kirche von Rom hält oder
sich zur päpstlichen Religion bekennt oder einen Papisten heiratet“. Als weltliches
Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche wird der Monarch selbst jedoch auch künftig
Anglikaner sein müssen.