Kreuz.net offline und das ist gut so: Ein Kommentar
Seit Sonntagmorgen
ist die Webseite kreuz.net im Internet nicht mehr zu erreichen: Eine Hetz-Seite, die
vorgab, katholisch zu sein. Eine gute Nachricht für die Kirche, für alle Christen
und für das Internet. Ein Kommentar von unserem Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord.
Was
der Internetseite den Garaus gemacht hat, ob es Druck war oder Angst, entdeckt zu
werden, ob Hacker sie lahm gelegt oder die Macher sie selbst aus dem Netz genommen
haben ist erst einmal egal: Das Ding ist erst einmal weg.
Unter meine Genugtuung
mischt sich aber auch Ernüchterung. Das unsägliche Geschreibe im Netz hat Schaden
angerichtet und ich befürchte, dass davon etwas bleibt. Und ich meine gar nicht, dass
bei einigen Menschen der Eindruck bleiben könnte, die katholische Kirche könne da
irgendwie doch mit zu tun haben. Das passiert, das ist bedauerlich, aber das ist nicht
zu ändern. Ich meine den Schaden, der bei den beschimpften Menschen entstanden ist,
die gesehen haben, dass man antisemitisch, misogyn, homophob, hasserfüllt und herabwürdigend
schreiben und in die Welt herum lügen darf, ohne erwischt zu werden. Und dass das
Erfolg hat, weil es Aufmerksamkeit bekommt.
Diese Webseite war einfach nur
widerlich. Aber weil sie widerlich war, hatte sie Erfolg. Da waren zum einen diejenigen,
deren niedere Instinkte sich angesprochen fühlten und die unsäglich menschenverachtend
kommentierten. Dann waren da die, die unter dem Vorwand „man müsse doch wissen, was
der Feind schreibt“ immer wieder hingeschaut haben und wieder und wieder. Damit haben
sie dieser Seite eben genau das gegeben, was sie am meisten brauchte: Aufmerksamkeit.
Und dann waren da die anderen, die das glaubten oder unterstützten oder die meinten,
auch wenn das alles schlimm sei, bewege es doch die Kirche und erwähne Themen, die
sonst nicht erwähnt würden.
Wie gesagt, der Schaden ist angerichtet. Trotzdem
ist es erst einmal gut, dass das Ding aus dem Netz ist. Hoffentlich für immer.