2012-11-30 14:16:18

Indien: Zwölfmal sechs Jahre


Ein Gericht im Bundesstaat Orissa hat zwölf Angeklagte in erster Instanz zu je sechs Jahren Haft verurteilt. Die Beschuldigten sollen sich an den Gewaltausbrüchen gegen Christen in Kandhamal 2008 beteiligt haben. Erzbischof John Barwa von Cuttack-Bhubaneswar begrüßte das Urteil als einen „ersten Schritt hin zur Gerechtigkeit“. Allerdings bleibe noch „viel zu tun“, bis es „Gerechtigkeit auf ganzer Ebene“ gebe. „Die Opfer erwarten eine angemessene Entschädigung“, so der Erzbischof. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Fides erließ der Richter auch eine Geldstrafe von 5.000 Rupien für Verbrechen wie Brandstiftung und Plünderungen in Jarkinaju in der Nähe von Raikia. Das Gericht ordnete bei Ausbleiben der Zahlung ein weiteres Jahr in Haft an. Weitere zehn Angeklagte wurden mangels Beweise freigesprochen.

Die Gewalt gegen Christen war in Kandhamal im August 2008 ausgebrochen, nachdem der hinduistische Religionsführer Swami Lakshmananda Sarawati von Maoisten ermordet worden war. Hinduistische Extremisten eröffneten die Jagd auf Christen, die zu Unrecht des Mordes beschuldigt wurden. Es handelte sich um die größte Welle antichristlicher Gewalt in der Geschichte Indiens seit der Unabhängigkeit: Insgesamt starben 90 Menschen und 56.000 wurden aus ihren Heimatdörfern vertrieben.

(fides 30.11.2012 sk)







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