2012-11-30 11:33:15

Gegen die religiöse Ignoranz


RealAudioMP3 „Eines der ernstesten Probleme unserer Epoche ist die praktische religiöse Ignoranz, in der viele Männer und Frauen, sogar treue Katholiken leben.“ Das sagte Benedikt XVI. an diesem Freitag im Vatikan zur dritten Gruppe von französischen Bischöfen. Seit mehreren Wochen treffen Bischöfe der „Grande Nation“ gestaffelt den Papst anlässlich des Ad Limina Besuchs. Frankreich habe eine „großartige christliche Vergangenheit“; daran ließe sich doch anknüpfen, um das Land neu zu evangelisieren.

„Die neue Evangelisierung wird fruchten, wenn sie tief in die Gemeinschaften und Pfarreien hineingreift. Schon jetzt ist es ermutigend, wie vital und engagiert gläubige Laien in der französischen Gesellschaft sind. Zusammen mit ihren Bischöfen und Priestern sind die Laien Protagonisten im Leben der Kirche und bei der Evangelisierung. Auch das Konzil hat mehrfach betont, dass sie die spezifische Mission haben, die Welt mit dem Geist des Evangeliums zu durchdringen. Ich kenne den Wert und die Qualität des vielfältigen Apostolats, das Laien – Männer wie Frauen – in Frankreich leisten.“

Im französischen Bistum Poitiers sind aus mehreren hundert Pfarreien in den letzten Jahren sogenannte „Ortsgemeinschaften“ (communautés locales) geworden. An ihrer Spitze steht jeweils ein Team von fünf Laien, das offiziell vom Bischof beauftragt wird. An jedem Sonntag wird ein Wortgottesdienst gefeiert; alle zwei oder drei Wochen kommt der zuständige Priester, der im Hauptort wohnt, zur Eucharistiefeier. Mehrere Bistümer in Frankreich erproben Modelle, in denen Laien größere Verantwortung übernehmen – auf dem Hintergrund des Priestermangels.

„Die Kirche in Europa und in Frankreich kann nicht gleichgültig bleiben angesichts des Rückgangs an geistlichen Berufungen und Weihen“, so der Papst am Freitag weiter. „Wir müssen dringend alle Energien mobilisieren, damit junge Leute die Stimme des Herrn hören können! Gott ruft, wen er will und wann er will; aber natürlich sind die christlichen Familien und gläubige Gemeinschaften weiterhin ein besonders günstiger Nährboden für Berufungen. Diese Familien, Gemeinschaften und Jugendlichen stehen also im Mittelpunkt jeder Evangelisierungs-Initiative, auch wenn das kulturelle und soziale Umfeld von Relativismus und Hedonismus geprägt ist.“

(rv 30.11.2012 sk)







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