In der Katechese seiner
Mittwochsaudienz hat sich Papst Benedikt XVI. der Frage gewidmet, wie man im Heute
zu seinen Mitmenschen von Gott sprechen könne. Denn, so der Papst, man könne davon
ausgehen, dass es bei den meisten Zeitgenossen zumindest „irgendwie“ ein Wissen um
Gott gebe.
„Aber es besteht doch ein Dilemma zwischen diesem stillen Anspruch
der göttlichen Wahrheit, der in uns da ist, und den vielfältigen Stimmen, die unsere
Gesellschaft und unser tägliches Leben prägen. Von Gott sprechen heißt zunächst, sich
darüber im Klaren sein, was wir den Menschen bringen, nämlich die Antwort auf die
grundsätzliche Frage, auf des Warum und auf das Wie unseres Lebens. Deswegen brauchen
wir einen vertrauten Umgangs mit Gott im Gebet und durch das Betrachten der Heiligen
Schrift. Es braucht eine Leidenschaft für die Sache des Herrn und zugleich die Demut
der kleinen Schritte.“
Dazu sei eine Rückkehr zur Einfachheit, zum Wesentlichen
der Frohen Botschaft unabdingbar. Die Tatsache, dass Gott sich in der Person seines
Sohnes Jesus Christus am Kreuz hingegeben und durch seine Auferstehung Hoffnung auf
ein ewiges Leben in Fülle geschenkt habe, müsse ins Zentrum der Aufmerksamkeit zurückkehren.
„Aus
dem Evangelium lernen wir, dass Christus aus dem unmittelbaren Kontakt zum Vater spricht
und handelt. So soll entsprechend unserer kreatürlichen Bedingungen auch unser Leben
im Glauben und in der Liebe aus der Zwiesprache mit dem lebendigen Gott erwachsen,
aus dem ständigen inneren Nahe-Sein bei Ihm. Ein solches bei Gott sein mit unserem
Innersten führt zu einem Einklang zwischen unserem Inneren und unseren Tun, zwischen
dem, was wir sagen, und der Art, wie wir leben, wie wir die Schöpfung achten. Der
bevorzugte Ort für das Sprechen von Gott ist die Familie, wo alle Glieder sich in
der Einübung gegenseitiger Hingabe einüben müssen im Miteinander in mit Gott und im
Vertrauen ein Gespür dafür bekommen, wie Gott ist und wie Er der Welt Gutes gibt.“
An
die deutschsprachigen Pilger gewandt, erinnerte der Papst daran, dass Gott ein integraler
Teil unseres Lebens und der Urgrund der viel beschworenen Menschenwürde sei:
„Ganz
herzlich grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Gäste. Gott steht unserer menschlichen
Existenz nicht fremd gegenüber; er ist vielmehr der Grund der Würde und Einzigartigkeit
des Menschen. Wir wollen dieser Gnade als Zeugen seiner Liebe gerne entsprechen. Der
Herr begleite euch alle auf eurer Pilgerfahrt mit seinem reichen Segen.“