Großbritannien: Neuer Anlauf in Richtung anglikanische Bischöfinnen
Nach der gescheiterten Zulassung von Frauen zum Bischofsamt erwägt die anglikanische
Kirche von England offenbar eine Änderung ihres Beschlussverfahrens. Das meldet die
Katholische Nachrichten-Agentur. Die Kirche müsse rasch handeln und Bischöfinnen zulassen,
bevor das Parlament ihr das Thema abnehme, heißt es in einem internen Dokument, aus
dem die Zeitung „The Times“ zitierte. Das betreffende Memo des Generalsekretärs der
anglikanischen Generalsynode, William Fittall, sieht demnach ein schlankeres Gesetzgebungsverfahren
vor. Die Frage solle diese Woche im Rat der Erzbischöfe erörtert werden. „Das Parlament
ist ungeduldig“, heißt es der Zeitung zufolge in der Aktennotiz. „Wenn die Kirche
von England nicht sehr schnell zeigt, dass sie sich selbst in Ordnung bringen kann,
geraten wir in eine grundlegende Krise der Staat-Kirche-Beziehungen. Deren Ausgang
ist nicht absehbar.“ Der Generalsekretär warnte davor, die Frage der Bischöfinnen
dem Parlament zu überlassen.
Hintergrund Der Antrag auf Zulassung
von Frauen zum Bischofsamt war vergangene Woche in der Generalsynode der Kirche von
England gescheitert. Die vorgeschlagene Änderung erreichte zwar die vorgeschriebene
Zweidrittelmehrheit unter Bischöfen und Klerikern, verfehlte sie aber bei den Laienvertretern.