Die universale Dimension: Ein Papst, ein Hindu, ein Muslim und ein Kommunist sind
sich einig
„Es waren starke Momente
des Gebetes und der tiefen Gemeinschaft, die wir in diesen wirklich universalkirchlichen
Momenten erlebt haben, ein Zeichen der Hoffnung für alle Völker.“ Papst Benedikt XVI.
blickte an diesem Montag in einer Audienz für die neuen Kardinäle und ihre Begleitungen
auf die Feiern des Wochenendes zurück, er hatte sechs Bischöfe aus Indien, Kolumbien,
Nigeria, dem Libanon, den Philippinen und den USA zu Kardinälen erhoben. Es war ein
dezidiert weltkirchliches Konsistorium, das erste seit 85 Jahren, in dem zum Beispiel
kein Italiener unter den neuen Kardinälen war.
Auch die Weltkirche und ihre
Gäste sehen diese weite Dimension des Konsistoriums und der neuen Kardinäle. Das bestätigen
die Gäste, die von weither angereist waren. Es sei ein historischer Moment für Indien,
sagt Swami Gururethnam Jnana Thapasw, ein asketischer Hindu. „Für jeden von uns, der
der Frieden, Harmonie und den Geist jenseits der Religonen sucht, war dies ein besonderer
Moment. Und ich bin stolz, dabei sein zu können.“ Eine weitere in Indien vertretene
Religion stimmt zu: „Das Konsistorium war ein wirklich spiritueller Moment“, sagt
Imam Jamaluddin Maulavi Mankada, ein muslimischer Geistlicher. „Baselios Cleemis [einer
der neuen Kardinäle] arbeitet seit Jahren in Kerala für religiöse Harmonie. Es ist
wichtig für unsere Zeit, dass wir die anderen Religionen kennen und mit ihnen arbeiten.
Es ist unsere Pflicht, über die Streitigkeiten hinaus zu gehen und für die ganze Menschheit
und uns für die Welt einzusetzen.“ Und selbst die marxistische Politikerin K. Chandrika,
Bürgermeisterin der Hauptstadt des Bundesstaates Kerala Thiruvanathapuram, stimmt
zu: „Es war ein Symbol religiöser Harmonie. In unserer Gruppe waren Swamis, also Hindu-Lehrer,
Imame und Kommunisten wie ich. Das gibt uns eine wichtige Botschaft: Die der Einheit
und Geschwisterlichkeit der Menschen. Ich habe das ganz deutlich in der Ansprache
des Papstes gespürt. Er hat uns Versammelten allen eine starke Botschaft des Friedens
mitgegeben. Ich freue mich von ganzem Herzen darüber, das Konsistorium war wirklich
ein himmlisches Ereignis.“