Der Ökumene in Südosteuropa ist durch die jüngsten Haager Freisprüche ein schwerer
Schlag versetzt worden. Das berichtet „Kathpress“ an diesem Dienstag. Während nämlich
die kroatische katholische Kirche den Freispruch der Generäle Ante Gotovina und Mladen
Markac bejubelt und die Erzdiözese Zadar für Sonntag sogar zu einem feierlichen Te
Deum in den Dom der Hafenstadt lädt, herrscht in Serbien auch kirchlicherseits Fassungslosigkeit.
Wie der Heilige Synod der serbisch-orthodoxen Kirche in einer Erklärung von Montagabend
hervorhob, habe man „mit Unglaube und Empörung“ die Nachricht von den Freisprüchen
aufgenommen. In der Erklärung wird auch scharfe Kritik an den katholischen Bischöfen
des Nachbarlandes geübt. Gotovina und Markac waren am Freitag von der Berufungsinstanz
des Internationalen Gerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag
freigesprochen worden. Die Generäle waren im April 2011 vom ICTY wegen Kriegsverbrechen
und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 24 und 18 Jahren Haft verurteilt worden.
Die damalige Urteilsbegründung – „Verabredung zum Verbrechen“ - wurde jetzt für nichtig
erklärt.