2012-11-19 14:36:07

Österreich: „Vorkonziliares Missionsverständnis“


Seit 50 Jahren versteht die katholische Kirche unter „Mission“ offiziell „Inkulturation“ statt „Indoktrination“ und praktiziert dies auch in Ländern des Südens. In Europa hat sich dies jedoch kaum durchgesetzt. Das bemängelte der Innsbrucker Pastoraltheologe Franz Weber bei der Herbsttagung der Ordensgemeinschaften Österreich in Wien. Der Comboni-Missionar legte dar, wie das Zweite Vatikanische Konzil das katholische Missionsverständnis gewandelt hat. In Mitteleuropa würden jedoch nicht nur die Gesellschaft, sondern auch Kirche und Theologie weithin „vorkonziliar“ über Mission denken, so Weber am Montag in Wien. Die Kirche sei durch die Zeit ihrer Sendung nur deshalb treu geblieben, weil sie sich als „äußerst wandlungs- und inkulturationsfähig“ erwiesen habe. Sie dürfe aber nicht so tun, als ob ihre Mission niemals ein Problem gewesen wäre oder als ob diese in der Gesellschaft kein negatives Image besäße. Zudem sei ein leichtfertiger und zu wenig reflektierter Umgang mit dem Begriff seitens mancher religiösen Bewegungen problematisch, da sich daraus in der Kirchengeschichte schon oft „folgenschwere und höchst fragwürdige Fehlformen missionarischer Tätigkeit“ gebildet hätten.

(kap 19.11.2012 sk)







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