„Vorhof der Völker“ in Portugal zum Wert des Lebens
Die Vatikan-Initiative „Vorhof der Völker“ macht Station in Portugal: in den Städten
Guimarães und Braga, die 2012 EU-Hauptstädte der Kultur bzw. der Jugend sind. Bei
den Debatten sucht die Vatikan-Stiftung, die dem Päpstlichen Kulturrat zugeordnet
ist, das Gespräch mit Nichtglaubenden, diesmal zum Thema Leben. Papst Benedikt XVI.
hat dem Leiter seines Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, eine Botschaft mit nach
Portugal gegeben. Darin nennt er es „ausgesprochen wichtig, den Wert des menschlichen
Lebens angesichts einer um sich greifenden Kultur des Todes zu bekräftigen“. Für einen
Glaubenden sei das Leben „ein Geschenk Gottes, über das der Mensch nicht einfach selbst
verfügen kann“. „Wir sind kein zufälliges Produkt der Evolution“, so der Papst wörtlich,
„sondern jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes“.
Wert des
Lebens „Aber warum diese Berufung auf Gott, um den Wert des Lebens zu betonen?“
fragt Benedikt dann in der Botschaft. Und er antwortet „mit einer menschlichen Erfahrung“.
Wenn ein geliebter Mensch sterbe, dann sei das für den, der zurückbleibe, „das absurdeste
Ereignis, das man sich nur vorstellen kann“, weil der Geliebte doch verdient hätte,
weiter zu leben. „Doch jemandem, der nicht liebt, erscheint derselbe Tod derselben
Person als ein natürliches, logisches, keineswegs absurdes Ereignis.“ Benedikt wörtlich:
„Wer von ihnen hat recht? Der, der liebt, oder der, der nicht liebt?“
Gott
liebt jede Person Die Haltung des Liebenden sei die richtige, „wenn jede
Person von einer unbegrenzten Macht geliebt wird“ – und genau hier liege „das Motiv,
warum es korrekt ist, sich auf Gott zu berufen“. Denn Gott liebe jede Person, „und
darum verdient jede Person es, zu leben“. Wörtlich schreibt der Papst: „Der Wert des
Lebens wird völlig evident, wenn es Gott gibt. Darum wäre es gut, wenn auch Nichtglaubende
so lebten, „als ob es Gott gäbe“, denn wenn sie nicht ihr Leben auf der Grundlage
dieser Hypothese gestalten, funktioniert die Welt nicht.“