Die anglikanische Kirche von England ist gegen eine Legalisierung der Beihilfe zur
Selbsttötung. Das erklärte sie am Donnerstag in London. Ein Gesetz, das solche Beihilfe
erlauben würde, käme nur einer kleinen Zahl von Menschen entgegen, übersehe aber den
Schaden, der für die Gesellschaft insgesamt entstehe. So werde etwa die Anerkennung
eines Rechts auf Leben von älteren, kranken oder behinderten Menschen geschwächt;
das Gesetz spräche auch allen Bemühungen Hohn, die Selbstmordrate in Großbritannien
durch bessere Präventionsarbeit zu senken. Die anglikanische Kirche weist darauf hin,
dass schon heute ältere Menschen besonders verwundbar sind. Mehr als 300.000 Senioren
werden in England und Wales jedes Jahr Opfer von Misshandlungen, meistens durch ihre
Angehörigen und aus Geldgründen. Ein Gesetz zur Beihilfe beim Selbstmord würde die
Gefahr solcher Misshandlung von älteren Menschen noch erhöhen, argumentiert die Kirche.