Nach dem Fall der ägyptischen TV-Moderatorin, die ihre Sendung mit dem traditionellen
islamischen Schleier Hijab moderiert hatte, scheint das Land einen weiteren Schritt
in Richtung Islamisierung zu unternehmen. Wie der Vizepräsident der Fluggesellschaft
Egyptair, Abdel Aziz Fadel, bekanntgab, dürfen die Flugbegleiterinnen der ägyptischen
Gesellschaft in Zukunft auch mit Schleiern ihrer Arbeit nachgehen. Die Entscheidung
der Fluggesellschaft besagt, dass der Schleier, der die Haare, nicht aber das Gesicht
bedeckt, zunächst bei Flügen in andere islamische Länder getragen werden kann, in
der Folge aber auch bei Reisen in alle anderen Länder. Diese Entscheidung setzte ein
in der Ära Mubarak herrschendes Verbot endgültig außer Kraft und reiht sich ein in
eine spürbare Islamisierung des Landes, die mit dem Wahlsieg der Muslimbrüder bei
den vergangenen Parlamentswahlen eingesetzt hatte. Der Präsident, Muslimbruder Mohammed
Mursi hatte wiederholt gesagt, seine Regierung würde zwar keinen rigiden islamischen
Verhaltenskodex einführen, aber dennoch dem Säkularismus, der von Mubarak erzwungen
worden sei, ein Ende setzen wolle.