D: Auch Kirche in der Burnout-Prävention gefordert
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker warnt vor krankmachendem Leistungsdruck
in der Medizin. Er wandte sich am Wochenende in Paderborn dagegen, dass Ärzte aufgrund
extremer Arbeitsverdichtung nur noch zu funktionieren hätten. „Wird es in der Konsequenz
dann heißen: Burnout dank Traumjob?“, so Becker. In einer „Gesellschaft am Limit“
drohe oft aus aufopferungsvoller und pflichtbewusster Hilfe Zynismus zu werden. Die
Kirche habe die Aufgabe, gesellschaftliche Zwänge in Frage zu stellen, die Menschen
„hilflos und krank machen können“. Burnout ist nach den Worten des Erzbischofs kein
modischer Überlastungstrend. Vielmehr zeige sich darin das Symptom einer existenziellen
Krise, die Menschen aller Berufsgruppen treffen könne. Behandelnde Ärzte wie Seelsorger
seien in dieser Situation aufgerufen, Betroffenen eine neue und tragfähige Sinn- und
Lebensperspektive aufzuzeigen. Becker äußerte sich beim traditionellen Ärztetag des
Erzbistums Paderborn. Zentrales Thema war die „erschöpfte Seele als Symptom unserer
Zeit“.