Kardinal Robert Sarah ist wieder in Rom. Der Leiter des Päpstlichen Hilfswerks Cor
Unum war in den letzten Tagen im Auftrag des Papstes zu einer Syrien-Friedensmission
unterwegs. Wegen der Kämpfe in Damaskus und anderen Teilen Syriens hat Sarah allerdings
keinen syrischen Boden betreten, sondern sich nur im Libanon aufgehalten. Dort traf
er sich u.a. mit Präsident Michel Suleiman und der Synode der maronitischen Bischöfe.
Am Sitz der Beiruter Caritas leitete der aus Guinea stammende Kurienkardinal eine
Sitzung von etwa zwanzig katholischen Hilfswerken, die in Syrien und anliegenden Ländern
arbeiten.
Im Bekaa-Tal hat Kardinal Sarah mit vielen Flüchtlingen aus Syrien
gesprochen; dabei dankten ihm auch viele Muslime aus Syrien für das Engagement des
Papstes. Eine Mutter bat den Kardinal (vergeblich), ihren vier Monate alten Sohn zu
adoptieren, um ihn aus dem Flüchtlingslager zu befreien. Im Gespräch mit der Vatikanzeitung
Osservatore Romano erklärte Sarah, er sei „tief beeindruckt von der großen Würde dieser
Flüchtlinge“. Die Christen könnten Entscheidendes leisten für eine Versöhnung unter
den streitenden Parteiungen in Syrien.
Ursprünglich hatten Bischöfe aus aller
Welt bei ihrer Bischofssynode im Oktober beschlossen, zusammen mit dem Vatikan eine
Friedens-Delegation nach Syrien zu schicken. Die Synodenväter und der Papst spendeten
auch Geld für Opfer der syrischen Kämpfe sowie Flüchtlinge. Angesichts der intensiver
werdenden Kämpfe in Syrien nahm der Vatikan dann aber von dem Plan einer ganzen Delegation
Abstand. Schließlich erklärte der Papst am vergangenen Mittwoch, er habe Kardinal
Sarah in die libanesische Hauptstadt Beirut entsandt.