2012-11-10 15:41:07

Frankreich: Zeit für Debatte geben


Kurz nach der umstrittenen Zustimmung der französischen Regierung zum Gesetzesprojekt für die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern hat der Osservatore Romano die Franzosen dazu aufgefordert, sich genug Zeit zur Reflexion und Debatte vor der Durchführung dieser „anthropologischen Revolution“ zu geben. In einem Editorial mit dem Titel „Der Mut zum abweichenden Gedanken“ betont die Journalistin Luccetta Scaraffia, dass die Debatte eröffnet sei und die Kirche nicht die einzige Institution sei, „die diesem Gesetz gegenüber Zweifel anmeldet“. Auch andere hätten sich öffentlich gegen das Gesetz ausgesprochen, nicht nur Philosophen, Psychoanalysten und Juristen, sondern auch Politiker aller Lager. Die Diskussion, die sich in allen Gesellschaftsbereichen entwickle, zeige, dass die Kirche nicht der Feind der Modernität sei, wie gewisse Kritiker aufzeigen wollten, sondern dass sie vielmehr der Verteidigung der Menschlichkeit diene und in der Lage sei, die Menschen vor schlechten Entscheidungen zu warnen.
Frankreichs Justizministerin Christiane Taubira hatte am Mittwoch das Gesetzesprojekt vor der Presse präsentiert. Es soll, einem Wahlversprechen des neuen sozialistischen Präsidenten Francois Hollande entsprechend, die Partnerschaft von zwei Partnern desselben Geschlechts rechtlich voll mit der Ehe gleichstellen.

(or/apic 10.11.2012 cs)







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