2012-11-10 12:32:39

Erzbischof Tomasi: „Wahrung der Religionsfreiheit durch Dialog“


RealAudioMP3 Der Vatikanvertreter bei der UNO in Genf hofft, dass Verletzungen der Religionsfreiheit in Zukunft vorgebeugt werden kann. Erzbischof Silvano Maria Tomasi setzt dabei auf die internationale Gemeinschaft als Vermittler. Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hatte in der Schweizer Stadt am Freitag den Vereinten Nationen den Bericht zur „Lage der Religionsfreiheit in der Welt 2012“ vorgestellt. Im Anschluss folgte eine Diskussionsrunde, bei der auch Erzbischof Tomasi einen Vortrag hielt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte der Ständige Beobachter bei der UNO:

„Die Religionsfreiheit ist dabei, ein entscheidender Faktor der aktuellen Diskussionen zu werden. Man beginnt, die Bedeutung dieses Menschenrechts zu sehen. Die internationalen Einrichtungen setzen sich erneut und verstärkt für die Religionsfreiheit ein: Bei der nächsten Sitzung des Rats für Menschenrechte im März wird das Thema ‚Religionsfreiheit’ erneut behandelt. Wenn man an die große kulturelle Entwicklung in der Welt denkt, stellt sich die Frage, warum es immer noch so viel Intoleranz gibt. Wir hoffen darauf, dass unsere Überlegungen dazu beitragen, praktische Lösungen zu finden, die der Gewalt gegenüber religiösen Minderheiten vorbeugen. Dabei muss man sich bewusst machen, dass ein Großteil der Verletzungen von Menschenrechten gegenüber den Christen erfolgt.“

Tomasi hat dazu auch eine Idee:

„Ein konkreter Vorschlag ist, gemeinsam mit den Vereinten Nationen eine kleine Organisationseinheit zu schaffen. Diese soll die Religionsfreiheit in der Welt beobachten und melden, wenn sie gefährdet ist: So soll die internationale Gemeinschaft in der Lage sein, einzugreifen, bevor es aufgrund des Glaubens zu Gewalt kommt. Die internationale Gemeinschaft sollte hier eine Vermittlerrolle übernehmen, die das friedliche Zusammenleben garantiert.“

Über diesen Vorschlag wird allerdings noch beraten. Erzbischof Tomasi hofft, dass es nach den Diskussionen in Genf nun auch einmal zu einem konkreten Schritt kommt, der die Religionsfreiheit in der Welt verbessern kann. Zu dem Treffen in Genf waren auch Vertreter aus muslimischen Ländern gekommen. Der Austausch mit ihnen sei sehr positiv gewesen, berichtete Tomasi. Durch interreligiösen Dialog sei es möglich, gewaltsamen Auseinandersetzungen vorzubeugen.

(rv 10.11.2012 sta)







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