Mit einem symbolischen SOS-Appell hat der kolumbianische Bischof Hector Epalza Quintero
auf die zunehmende Gewalt paramilitärischer Gruppen in seiner Heimatdiözese Buenaventura
aufmerksam gemacht. Wie die Kolumbianische Bischofskonferenz auf ihrer Internetseite
berichtet, gab es allein in den vergangenen sechs Wochen in der als besonders arm
geltenden Stadt an der Pazifikküste mehr als 40 Morde, 75 Menschen sind unter ungeklärten
Umständen verschwunden. Für die ausufernde Gewalt machte der Bischof von Buenaventura
die verfeindeten paramilitärischen Gruppen „La Empresa“ und „Los Urabenos“ verantwortlich,
die sich um die Vorherrschaft in der Hafenstadt blutige Auseinandersetzungen liefern.
Die kriminellen Banden kontrollieren die lokalen Drogenrouten, den illegalen Bergbau
sowie die Schutzgelderpressungen in der Region rund um den internationalen Hafen.
In seiner Botschaft rief Bischof Quintero dazu auf, die Behörden und Sicherheitskräfte
von Buenaventura nicht im Kampf gegen die Gewalt alleine zu lassen. Bürgerrechtsorganisationen
machen die illegalen paramilitärischen Verbände in Kolumbien für schwere Menschenrechtsverletzungen
verantwortlich. Die beiden Gruppen gelten zugleich als zwei der größten kolumbianischen
Drogenkartelle.