Bolivien: „Drogenhandel zerstört die Gesellschaft“
Die katholische Kirche in Bolivien sieht im Einfluss der Drogenkartelle eine wachsende
Gefahr für die gesellschaftliche Entwicklung des Landes. Der expandierende Drogenhandel
bedrohe vor allem die junge Bevölkerungsschicht, aus der die Mafiabanden ihren Nachwuchs
rekrutieren, sagte der scheidende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Julio
Terrazas, laut der Tageszeitung „La Razon“ zum Auftakt der Bischofsvollversammlung
am Donnerstag. Zugleich beschuldigte Terrazas Regierungskreise, die Justiz Boliviens
zu manipulieren und für eigene Ziele zu missbrauchen. Dabei würden unschuldige Menschen
mit dem Entzug ihrer Freiheit bedroht. Der Erzbischof von Santa Cruz de la Sierra
hielt sein Grundsatzreferat wegen einer Erkrankung per Videoschaltung. Bei der bis
Dienstag dauernden Versammlung in Cochabamba wollen die Bischöfe einen Nachfolger
für den 76-Jährigen als Konferenzvorsitzenden wählen.