Verbrechensbekämpfung nicht auf Kosten der Menschenrechte
Die beste Verbrechensbekämpfung ist die Prävention: Daran erinnert der vatikanische
Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti. Er sprach am Montag vor der Interpol-Vollversammlung
in Rom. Im Kampf gegen Gewalt gebe es die „moralische Pflicht“, für Lebensbedingungen
zu sorgen, in denen solche Verbrechen erst gar nicht entstehen oder sich ausbreiten
könnten, so Mamberti. Zugleich ermahnte er die Staaten, die Verbrechensbekämpfung
nicht auf Kosten der Menschenrechte voranzutreiben. Ein Rechtsstaat müsse sich stets
fragen, ob er im „notwendigen Kampf“ gegen schwere Gewaltskriminalität auch in „dramatischen
Situationen“ die grundlegenden Prinzipien des Rechts achte, sagte Mamberti. Etwa hundert
Justizminister und Kriminalbeamte aus der ganzen Welt nahmen an der Versammlung teil.
Papst Benedikt wird die Interpol-Vollversammlung in ein paar Tagen in Audienz empfangen.