Der nigerianische Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama warnt davor, religiöse Konflikte
zwischen Christen und Muslimen zu dramatisieren. Schuld an den „ungerechtfertigten
Angriffen“ auf Christen in Nigeria sei eine Minderheit - die terroristische Gruppe
Boko Haram. Dies sagte Kaigama am Dienstag in München bei einer Tagung zum Thema ‚Menschenrecht
Religionsfreiheit’. Diese Gruppe stelle die größte Bedrohung für das Land dar. Die
Mitglieder seien bereit zu töten und zu sterben. Christen könnten oft nicht ohne Sicherheitsdienst
Gottesdienst feiern.
Dennoch dürfe von dieser fundamentalistischen Gruppe
nicht auf alle Muslime geschlossen werden, so der Erzbischof von Jos. Die Mehrheit
der Mitglieder beider Religionen wolle friedlich zusammenleben. In Jos etwa hätten
Muslime Christen zum Fastenbrechen eingeladen. Als Lösungsvorschläge für ein friedliches
Zusammenleben im Land nannte Kaigama eine stärkere Waffenkontrolle und mehr Investitionen
in Infrastruktur, Bildung und Gesundheit.