D: Kardinal Woelki ruft Politik zu mehr Zuversicht auf
Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Politik zu mehr Risikobereitschaft und Zuversicht
aufgerufen. Der Kirche gehe es nicht vor allem „um die Betonung einzelner Werte oder
einen ethischen Minimalkonsens“, erklärte Woelki am Montagabend in Berlin. Vielmehr
brauche eine christlich orientierte Politik auch „den Mut zur Entscheidung gegen Ängstlichkeit
und Verzagtheit“. Dies sagte der Kardinal bei einer Tagung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.
Der Gottesglaube könne eine Stärke und Hoffnung bringen, die zu einer „handlungsleitenden
Zuversicht“ in der Politik werden müsse, so Woelki. Daraus ergebe sich für die Kirche
eine Europapolitik, die nicht allein das Ökonomische sehe, sondern den Lebensraum
von Menschen. Die Kirche aber müsse immer wieder das Wort ergreifen, wenn „der Mensch
bedroht“ sei. Dies gelte in der Bildungspolitik ebenso wie in der Entwicklungspolitik.
Genauso müsse die Kirche auf den Lebensschutz am Anfang und am Ende des Lebens drängen.
„Dazu brauchen wir aber Politiker, die unser Menschenbild teilen und sich dafür einsetzen“,
so Woelki.