2012-11-05 14:35:31

Großbritannien: Kirchliche Adoptionsvermittlung unter Beschuss


Religion ist nicht ihrem Wesen nach automatisch gemeinnützig. Diese Auffassung vertritt die für Wohltätigkeitsorganisationen zuständige staatliche Behörde in Großbritannien. Dies gelte auch für das Christentum und konkret für die anglikanische Staatskirche, so eine Erklärung der Charity Commission. Hintergrund der Äußerung ist die Auseinandersetzung mit einer evangelikalen christlichen Gruppierung um den Rechtsstatus als gemeinnützige Organisation. Am Wochenende hatte auch die letzte von zwölf katholischen Einrichtungen in England und Wales ihren Rechtsstreit um die Vermittlung von Adoptionen an homosexuelle Paare verloren. Das zuständige Gericht erklärte, das Vermittlungsbüro Catholic Care werde seinen Status als Wohlfahrtseinrichtung einbüßen, wenn es nicht auch an gleichgeschlechtliche Paare Kinder zur Adoption freigebe. Die Charity Commission wertet das Verhalten von Catholic Care als Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Gemäß einem seit 2007 geltenden Antidiskriminierungsgesetz dürfen Adoptionsvermittler in Großbritannien keine Unterschiede mehr zwischen heterosexuellen und homosexuellen Paaren machen.

(kna 05.11.2012 cs)







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