Vatikan hat Beobachter-Status im King-Abdullah-Zentrum
Der Vatikan hat nun offiziell Beobachterstatus im Wiener King-Abdullah-Zentrum. Das
bestätigte das von Saudi-Arabien finanzierte Zentrum für interreligiösen und interkulturellen
Dialog an diesem Freitag. Der Sekretär des Päpstlichen Rats für interreligiösen Dialog,
Miguel Angel Ayuso Guixot, wird den Heiligen Stuhl in dem von Saudi-Arabien finanzierten
Dialogzentrum vertreten. Der Combonianer-Pater und Islam-Experte wird als Beobachter
des Heiligen Stuhls dem ‚Board of Directors’ der Einrichtung angehören. Dort vertreten
insgesamt neun Mitglieder die fünf Weltreligionen. „Der auf Respekt, gegenseitigem
Verständnis und Zusammenarbeit basierende Dialog ist von entscheidender Wichtigkeit
für unsere Gegenwart und unsere Zukunft“, sagte Guixot. Als Vertreter der katholischen
Kirche im King-Abdullah-Zentrum setze er auf die Möglichkeit, die Förderung dieser
Werte zu unterstützen, so der Kurienmitarbeiter.
Zuvor hatte Guixot am so genannten
„Council of Parties“, einem Treffen der Gründungsstaaten des Zentrums teilgenommen.
Dort waren auch der saudische Vize-Außenminister Abdulaziz Bin Abdullah Bin Abdulaziz,
Außenamts-Staatsekretär Reinhold Lopatka sowie der spanische Botschafter Yago Pico
de Coana y de Valicourt. Dem Heiligen Stuhl wurde bei dem Treffen der Status eines
‚Founding Observers’ zuerkannt.
Das „King Abdullah Bin Abdulaziz International
Centre for Interreligious and Intercultural Dialogue“ (KAICIID) soll am 26. November
in Wien eröffnet werden. Die Einrichtung basiert auf einem völkerrechtlichen Abkommen
zwischen Spanien, Österreich und Saudi-Arabien. Das Zentrum ist wegen der Führungsrolle
Saudi-Arabiens, wo es keine Religionsfreiheit für Nicht-Muslime gibt, nicht unumstritten.