Schweiz: Bischof Huonder will Landeskirche verklagen
Der Bischof von Chur prüft eine Klage gegen die katholische Landeskirche Graubünden.
Das teilte das Bistum am Freitag mit. Grund sei die finanzielle Unterstützung der
Kantonalkirche für die Familienberatungsstelle Adebar. Die Beratungsstelle würde auch
Abtreibung gutheißen, deshalb sei Bischof Vitus Huonder gegen die Finanzhilfe der
Kirche und wolle dies auf juristischem Weg prüfen lassen. Bereits im vergangenen Jahr
wurde der Einwand des Churer Generalvikars Martin Grichting von der Landeskirche abgelehnt.
Der Beschluss der Landeskirche des Südostschweizer Kantons Graubünden sei ein Skandal,
sagte Bistumssprecher Giuseppe Gracia. Die finanzielle Unterstützung an der Beratungsstelle
mute der katholischen Kirche zu, „mit einer Beratungsstelle verbunden zu sein, die
Tötungslizenzen für Ungeborene ausstellt“. Das sei so absurd, „als würde man die katholische
Kirche zur Verbindung mit einem Pharmaunternehmen zwingen, das Giftspritzen herstellt
und bezüglich Todesstrafe berät – mit dem Argument, das Unternehmen stelle ja auch
unproblematische Medikamente her“, fügte Gracia an. Die Kantonalkirche Graubünden
lehnte am Mittwoch in Chur die Anträge von Generalvikar Martin Grichting ab, den jährlichen
Beitrag von 15.000 Franken an die Familienberatungsstelle Adebar nicht mehr zu sprechen