Der Migrationsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle,
hat zur Besonnenheit in der Asyldebatte aufgerufen. „Zunächst einmal sollten wir uns
vor Übertreibungen hüten“, sagte Trelle am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur
in seiner Bischofsstadt Hildesheim. Zwar habe es gegenüber den äußerst niedrigen Zahlen
von Asylbewerbern in den vergangenen Jahren jüngst einen deutlichen Anstieg gegeben.
„Wir sprechen aber immer noch von Zahlen im niedrigen fünfstelligen Bereich, die ein
Land wie Deutschland nicht mit Besorgnis erfüllen müssen.“ Trelle rief dazu auf, Rassismus
und Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten. Beides könne nicht bekämpft
werden, indem einzelnen Gruppen von Asylsuchenden pauschal der Zugang nach Deutschland
verweigert werde, sagte er mit Blick auf die überwiegend aus der Volksgruppe der Roma
stammenden Asylbewerber aus Serbien und Mazedonien. „Die Lage vieler Roma ist äußerst
schwierig ist und sie werden vielfach in unzumutbarer Weise diskriminiert und ausgegrenzt.“
Alle Staaten in Europa seien aufgerufen, glaubwürdige Maßnahmen zu einer deutlichen
und schnellen Verbesserung dieser Situation zu unternehmen.