Das Hochfest Allerheiligen ist in der Weltkirche das Gedenken aller Heiligen, Märtyrer
und Verstorbenen. Auch die nur Gott bekannten Heiligen werden einbezogen. Jährliche
Gedenken für Verstorbene gab es schon im frühen Christentum, in den östlichen Kirchen
wurden solche Gedenktage – vor allem für die Märtyrer – seit dem 4. Jahrhundert begangen.
Um die verschiedenen Gedenken zusammenfassen zu können, entstand ein einheitliches
Hochfest.
Eingeführt wurde Allerheiligen in der westlichen Kirche mit Bonifaz
IV., der um 609 eine jährliche Feier für die Märtyrer und Heiligen anordnete. Diese
wurde zunächst am Freitag nach Ostern begangen. Zuvor hatte er das Pantheon in Rom,
das in der Antike ein Heiligtum der römischen Götterwelt gewesen war, der Jungfrau
Maria und allen Heiligen geweiht. Seit Papst Gregor III. wird Allerheiligen in der
katholischen Kirche am 1. November begangen, Papst Gregor IV. dehnte den Gedächtnistag
839 auf die ganze Kirche aus. Seitdem feiern wir Allerheiligen und Allerseelen an
den ersten beiden Novembertagen. In den orthodoxen Kirchen wird Allerheiligen am ersten
Sonntag nach Pfingsten begangen.
An Allerseelen, das theologisch eng an die
Lehre vom Fegefeuer geknüpft ist, gedenkt die katholische Kirche der Verstorbenen.
Im Zentrum steht die Vorstellung der Läuterung und Vorbereitung auf den Himmel, deshalb
ist Allerseelen für die Angehörigen ein Tag der Hoffnung. Erstmals wurde Allerseelen
998 auf Initiative des Benediktinerabtes Odilo von Cluny gefeiert.