Syrien: Griechisch-orthodoxer Priester tot aufgefunden
Der verschleppte griechisch-orthodoxe Priester Fadi Jamil Haddad ist laut internationalen
Medienberichten tot aufgefunden worden. Er war am 21. Oktober aus der Pfarrei St.
Elias in Qatana, einem Vorort von Damaskus, verschleppt worden. Zuvor hatten die Entführer
laut der Hilfsorganisation „Christian Solidarity International Österreich“ (CSI) noch
500.000 Euro Lösegeld gefordert.
Am Schicksal des ermordeten Priesters werde
deutlich, dass sich die Situation für die Christen im Land immer mehr zuspitzt, so
CSI. Die Organisation zitierte am Donnerstag in einer Pressemitteilung den ehemaligen
Direktor der melkitischen Ibrahim El Khalil-Schule in Aleppo, Pater Vahan Hovagimian.
Seinen Angaben zufolge seien rund 50.000 Söldner - davon etliche aus Libyen - im Laufe
der letzten Monate nach Syrien eingeschleust worden, um die Rebellen im Kampf gegen
das Assad-Regime zu unterstützen. Die Rebellen bräuchten Geld für Waffennachschub,
deshalb hätten Entführungen von Christen durch bewaffnete Gruppen, die ein hohes Lösegeld
fordern, zugenommen.
Zahlreiche Geschäfte von Christen seien geplündert und
zerstört worden, viele Christen würden sich kaum noch auf die Straße trauen, „aus
Angst nicht mehr heil zurückzukehren“. Immer mehr würden auch ernsthaft den Weg in
die Emigration in Erwägung ziehen. Laut CSI sind bisher insgesamt rund 278.000 Syrer
in die benachbarten Länder geflohen, Christen wie Muslime.