Die Lage der drei
im Kongo entführten Priester ist weiter ungewiss. Am vergangenen Freitag hatten Bewaffnete
die Geistlichen aus einem Kloster in Mbau, im Nord-Kivu, verschleppt. Der Bischof
der Diözese Butembo-Beni, Melchisedec Sikuli Paluku, hatte die Behörden dazu aufgefordert,
alle möglichen Anstrengungen zu unternehmen, um die Priester zügig zu befreien. Der
Caritas-Koordinator von Kindu, Don Gaspard Lukongo, wundert sich, dass die Priester
entführt wurden. In der vergangenen Zeit habe es keine besonderen Konflikte gegeben.
Im Gespräch mit Radio Vatikan sucht er eine Erklärung:
„Hier bei uns im
Osten gibt es viele verschiedene bewaffnete Gruppen und oft sind unsere Kirchen ein
bevorzugtes Ziel: Man will die Kirche zum Schweigen bringen, weil sie Ungerechtigkeiten
anprangert. Aber: Warum lassen Sie das an Missionaren aus, die noch nicht einmal von
hier sind, und gekommen sind, um das Evangelium zu verkünden?“
Die Nachrichtenagentur
apic vermutet eine Gruppe von Rebellen aus Uganda hinter der Entführung, die nach
ihrer Darstellung häufig in Mbau und Umgebung Menschen verschleppen. Die Regierung
im Nord-Kivu kämpft außerdem gegen verschiedene Rebellengruppen in der Region. Don
Lukongo schildert, wie dramatisch die Lage ist:
„Ich bitte alle Menschen,
uns dabei zu helfen, eine Lösung zu finden, damit wieder Ruhe und Frieden einkehren.
Wir schlafen nachts nicht mehr, aus Angst vor gewaltsamen Überfällen und aus Angst,
verschleppt zu werden, Todesdrohungen zu erhalten oder Ungerechtigkeiten aller Art
ausgesetzt zu sein.“
Die Caritas in Kindu fährt trotz derartiger Vorkommnisse
mit ihrer Arbeit im Krisengebiet fort. Sie versucht, Hoffnung zu schenken – beispielsweise,
indem sie sich um ehemalige Kindersoldaten kümmert.