Muslime in der Schweiz möchten ein eigenes Parlament. Doch das Vorhaben verzögert
sich und dürfte kaum vor 2014 Wirklichkeit werden. Jetzt soll das Zentrum für Religionsverfassungsrecht
an der Universität Luzern die Machbarkeit eines solchen Parlamentes prüfen. Dies berichtet
die „Zentralschweiz am Sonntag“. In der Schweiz leben rund 400.000 Muslime. Die Ausarbeitung
eines solchen Gutachtens werde mindestens ein Jahr dauern, sagte Adrian Loretan, Co-Direktor
des Zentrums für Religionsverfassungsrecht, gegenüber der Zeitung. Das Gutachten soll
kirchen- und staatsrechtliche Fragen klären. Insbesondere solle es aufzeigen, „wie
sich die neuen Religionen in der Schweiz auf Grundlage des direkt-demokratischen Systems
bewegen können“. Ein Statut für die islamische Glaubensgemeinschaft müsste jedenfalls
mit allen 26 Kantonsverfassungen in der Schweiz konform gehen. Das Gutachten wurde
in Auftrag gegeben durch die beiden wichtigsten muslimischen Nationalverbände, die
Koordination islamischer Organisationen der Schweiz (Kios) und die Föderation Islamischer
Dachorganisationen der Schweiz (Fids). Die Verbände repräsentieren allerdings laut
Kios nur 5 Prozent der 400.000 Muslime in der Schweiz.