Die Arbeiten der vatikanischen
Bischofssynode finden derzeit hinter verschlossenen Türen statt: In kleinen Sprachzirkeln
tauschen sich die mehr als 200 Synodalen über das Thema Neuevangelisierung aus. Sie
verarbeiten dabei die Eindrücke der Vorträge, die sie sich bei den Plenarsitzungen
angehört haben. Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch sagte am Freitag vor Journalisten,
er habe bislang schon vieles gelernt, aber eines sehe er kritisch: „Ich hätte mir
gewünscht, dass die Gespräche strukturiert werden.“ Man könne im Plenum binnen einer
Stunde sieben oder zehn verschiedene Referate zu Themen hören, die gar nicht miteinander
zusammenhängen. „Ich habe in meiner spontanen Äußerung bei der Synode dazu auch einmal
Stellung bezogen.“ Auf diese Stellungnahme hätten ihn nachher einige angesprochen
und ihm gedankt, so Zollitsch.
Es sei verständlich, dass einige berichten wollten,
was bei ihnen zu Hause passiert, aber das könne sich endlos wiederholen, und dann
könne es unpersönlich werden, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
„Diese Wiederholung hat ihre Schwächen. (…) Es kam im Plenum auch ab und zu die Frage,
warum man das nicht anders strukturiert hat, dann hätte man länger an einigen Themen
bleiben können.“
Konkret sehe das so aus: „Es nutzt nicht, hundertmal zu sagen,
dass die Beichte wichtig ist, wenn ich nicht sage, wie ich die Menschen dazu hinführen
will oder wo Erfahrungen sind, wie es gelingt, Menschen neu zum Sakrament hinzuführen.
Das kam nicht. Aber sicher hundertmal die Aussage, wie wichtig das Bußsakrament ist.“
Leider
gelte das auch für die Beiträge von Nichtsynodalen, also von Gästen und Auditoren,
die als Fachleute geladen waren: „Es gab Berichte, die uns Bischöfen sagen wollten,
wie man es macht, und das klang manchmal so altklug – entschuldigen Sie bitte, dass
ich das so sagen muss. Ist das denn der Sinn?“ Erfahrungen aus der Praxis wären dagegen
anregend gewesen. Dafür sei in den Sprachgruppen intensiver an einigen Fragen gearbeitet
worden, so Zollitsch.