Sieben Heiligsprechungen am Sonntag – wir übertragen live
Sieben Glaubenszeugen werden am Sonntag vom Papst auf dem Petersplatz heiliggesprochen.
Auch eine Deutsche ist darunter: Anna Schäffer aus dem Bistum Regensburg. Die größte
internationale Aufmerksamkeit zieht aber Katerina Tekakwitha auf sich, die erste amerikanische
Indianerin, die ins Buch der Heiligen eingeschrieben wird. Wir übertragen den Gottesdienst
live und mit deutschem Kommentar ab 9.20 Uhr im Internet auf unserem sogenannten „VaticanPlayer“.
Unsere Kommentatorin ist Christine Seuß.
Die Kanonisierung wird nach einem
vereinfachten Ritus vorgenommen werden, den Benedikt XVI. eingeführt hat. Erstmals
wird die Heiligsprechung selbst nicht mehr innerhalb der Liturgie vorgenommen, sondern
davor. Dies hat den Zweck, die Liturgie als Einheit zu erhalten und gleichzeitig die
Bedeutung der Kanonisierung hervorzuheben. Wie der Zeremonienmeister der päpstlichen
Liturgiefeiern, Guido Marini, im Interview mit dem Osservatore Romano erklärte,
sei die Änderung des Ritus auch ein Zeichen der Autorität des Papstes - eine Seligsprechung
wird nicht mehr vom Papst selbst vorgenommen, sondern durch delegierte Stellvertreter.
Die Kanonisierung, so Marini, sei hingegen eine definitive Entscheidung über die Heiligkeit
der betroffenen Person, die dem Papst selbst zustehe. Diese werde aber erst nach dreimaliger
Nachfrage durch den Präfekten der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse
(aktuell Kardinal Angelo Amato) und nach dreimaligem Gebet des Papstes um Hilfe durch
Gott bei der schwerwiegenden Entscheidung vollzogen.
Zu der Heiligsprechung
und dem anschließenden Gottesdienst werden zahlreiche Pilger aus Bayern erwartet,
mehr als 2.000 allein aus dem Bistum Regensburg. Anna Schäffer stammt aus Mindelstetten
im Landkreis Eichstätt. Die Dienstmagd zog sich als junge Frau durch einen Unfall
schwere Verbrennungen an den Beinen zu, die zeitlebens nicht heilten. Vom Krankenbett
aus sprach sie vielen Menschen, die sich an sie wandten, Trost zu. Im Bistum Regensburg
sind im Zusammenhang mit ihr bisher 20.000 Gebetserhörungen dokumentiert. Für das
Bistum ist Schäffers Kanonisation die erste Heiligsprechung seit rund 1.000 Jahren.