2012-10-20 15:01:23

Italien: „Krise des Systems“


Mit Entrüstung reagiert das Erzbistum Mailand – Europas größte Diözese – auf den neuesten Mafiaskandal, der in der Lombardi zu einem Abdanken der Regionalregierung und zu Neuwahlen führt. „Die um sich greifende Korruption und das Einsickern von Mafiosi sind eine Alarmglocke, die uns auf eine schwere Krise des Systems hinweist.“ Das schreibt Bischofsvikar Luca Bressan in einer Erklärung an diesem Samstag. Der Skandal sei „ein neuer Hinweis darauf, dass die Politik von ihrer eigentlichen Berufung abgekommen ist, nämlich dem Schutz des Gemeinwohls, vor allem der Schwächsten“. Hier gehe es nicht einfach nur darum, dass einzelne Politiker Probleme mit der Moral hätten, so der Bischofsvikar. Das politische System im Ganzen sei in einer schweren Krise. Es habe „aus den Augen verloren, dass das Gemeinwohl und die essentiellen Werte der menschlichen Person Fundament und Klebstoff für unseren Zusammenhalt sind“. Das Erzbistum Mailand lobt die Verschärfung der Anti-Korruptions-Gesetzgebung durch die römische Regierung von Mario Monti als ein „positives Signal“. Diesen „Willen zur Erneuerung“ gelte es zu ermutigen.

(pm 20.10.2012 sk)










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