2012-10-18 11:15:01

Synodalen beraten über die Spannungen und Spaltungen im Nahen Osten


Eine Lösung des Konflikts und die Umsetzung von Reformen im Nahen Osten kann „nur durch den Dialog und politische und diplomatische Verhandlungen“ erreicht werden. Darauf haben Teilnehmer der Bischofssynode im Vatikan hingewiesen. Am Rande der Synode zum Thema Neuevangelisierung, die derzeit im Vatikan tagt, kamen am Montag auf Einladung des Patriarchen der maronitischen Kirche, Bechara Boutros Rai, im Maronitischen Kolleg in Rom verschiedene Patriarchen, Kardinäle und Bischöfe zusammen. Angesichts der historischen und aktuell schwierigen politischen Lage berieten sie über die Rolle der Christen im Libanon und im Nahen Osten. Teil nahmen unter anderen die Kardinäle Timothy Dolan aus New York, Peter Erdö aus Budapest, die Kurienkardinäle Leonardo Sandri und Louis Tauran sowie der griechisch-melkitische Patriarch Gregorius III. Laham. Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Forderungen der arabischen Völker nach konstitutionellen, wirtschaftlichen uns sozialen Reformen richtig und legitim seien, dies aber nicht gelte, wenn ein solcher Wandel „von außen auferlegt wird“ oder „zu Gewalt und Krieg“ im Namen dieser Ziele führt. Dabei weisen die Teilnehmer an dem Treffen auch darauf hin, dass ihrer Meinung nach der „israelisch-palästinensischen und der arabisch israelischen Konflikt“ Ursache der Spannungen und Spaltungen im Nahen Osten ist, wobei sie die internationale Staatengemeinschaft auffordern, international legitimierte Resolutionen umzusetzen.

Die Patriarchen, Kardinäle und Bischöfe bedauerten auch, dass die Politik einiger Mächte im Nahen Osten und in westlichen Ländern, „die Volksproteste und deren Forderungen ausnutzt, um Chaos zu schaffen und interne Konflikte zu schüren“ und dabei Waffengeschäfte oder eigene strategischen Interessen im Hintergrund stehen. Als „Road Map“ für Christen in der derzeitigen historischen Phase bezeichneten sie die Worte von Papst Benedikt XVI. bei dessen Libanonbesuch. Alle Christen im Nahen Osten fordern sie auf, „das einzigartige Zeugnis vom muslimisch-christlichen Zusammenleben standhaft fortzusetzen“ und dabei gegen Religionskriege und Konflikte zwischen den Kulturen Widerstand zu leisten, die „einige regionale und internationale Mächte“ aus eigenen kurzsichtigen politischen Interessen schüren.

(fides 18.10.2012 ord)







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