Die erste Phase der
Bischofssynode im Vatikan ist an diesem Mittwochnachmittag zu Ende gegangen: Der Berichterstatter,
der US-amerikanische Kardinal William Wuerl, stellte den Synodalen am Abend seine
Zusammenfassung der Debatte vor, die so genannte ‚Relatio post disceptationem’. An
diesem Donnerstag nun traten die delegierten Präsidenten der Synode vor die Presse,
um eine erste vorsichtige Bilanz zu ziehen. Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, Bischof
von Kinshasa und einer der drei Präsidenten, bezog sich auf Papst Johannes Paul II.
und dessen Idee von Neuevangelisierung, auf die letztlich auch die Synode zurückgehe:
„Diese
Evangelisierung muss neu in ihrem Eifer, in ihren Methoden und in ihrem Ausdruck sein“.
Pasinya
betonte die Notwendigkeit, sich erneut den Trägern der Evangelisierung zuzuwenden,
von Bischöfen und Priestern bis zu den Familien und den Laien. Ohne eine neue Konzentration
auf diejenigen, die die Verantwortung für die Verkündigung übernähmen, würde diese
im Sand verlaufen. Aber auch über andere Problemfelder sei bei der Synode gesprochen
worden:
„Wie kann man den Gott Jesu Christi einer Welt verkünden, die die
Frage nach Gott gar nicht stellt oder falsch stellt? Damit befasst sich unsere Synode,
und sie verläuft gut. Der Heilige Vater ist anwesend, die Synodenteilnehmer sprechen
sehr offen und berichten von den Situationen in ihren Ländern. Hier ist der Reichtum
der Synode: Niemand erzählt das gleiche. Die Synode umfasst all diese verschiedenen
Situationen und die ganze Welt in ihrer Verschiedenheit. Wir müssen vorwärts gehen
und als nächstes werden aus der Synode heraus die so genannten Propositionen erstellt,
die dem Papst vorgelegt werden und er wird dann entscheiden, wie diese Vorschläge,
die ihm gegeben wurden, öffentlich werden.“
Gleichzeitig zur Pressekonferenz
tagten und tagen den gesamten Donnerstag lang die Sprachgruppen, die so genannten
circoli minori, um sich mit der zusammenfassenden Relatio, die Kardinal William Wuerl
vorgelegt hatte, zu befassen.