Erste Zusammenfassung der Bischofssynode: Vier Punkte und dreizehn Fragen
Der erste Teil der
Bischofssynode ist mit der Generalkongregation vom Mittwochnachmittag zu Ende gegangen.
Der US-amerikanische Kardinal William Wuerl, Berichterstatter der Synode, fasste die
großen Linien der bisher über 200 Beiträge für die Synodalen zusammen. Damit wolle
er den Beratungen in den sogenannten „circoli minori“, also den nach Sprachen organisierten
Arbeitsgruppen, eine Hilfestellung zur Hand geben, so der Kardinal bei der Vorstellung
des Dokumentes.
In vier Punkten fasst Wuerl kurz und knapp die wichtigsten
Beobachtungen zusammen. An die Punkte schlossen sich jeweils Fragen an, die bei der
weiteren Behandlung der Themen helfen sollen.
Was ist Neuevangelisierung? Die
erste Fragestellung bezieht sich darauf, wie genau die Neuevangelisierung im Leben
der Kirche verortet ist. Wuerl betont, dass es sich um eine Mitarbeit an der Sendung
der gesamten Kirche handle, die diese von Jesus Christus selbst empfangen habe. Damit
nimmt Wuerl diese Frage aus dem Bereich reiner pastoraler Strategien heraus. Dieser
Auftrag Jesu, die wichtigste Aufgabe der Kirche, betreffe alle Christen gleichermaßen.
Daran
schließt Wuerl zwei Fragen an, die sich auf die Identität der Christen und das Ernstnehmen
der Verantwortung für diese Verkündung beziehen: Wie könne die Kirche dabei helfen?
Das
Umfeld des Dienstes der Kirche Der zweie Komplex bezieht sich auf die Verschiedenheit
der kulturellen, sozialen, ökonomischen und religiösen Umstände, unter denen das Christentum
weltweit lebt. Diese Dimension ist bei den Beratungen des ersten Teils der Synode
am sichtbarsten geworden. Kardinal Wuerl betont aber, dass bei aller Verschiedenheit
in den Einzelheiten, die Notwendigkeit einer erneuerten Verkündigung und Neuevangelisierung
von allen gesehen werde, vor allem, weil der Prozess der Säkularisierung alle betreffe,
wenn auch auf verschieden Weise.
Einen eigenen Abschnitt bekommt die Kirche
im Nahen Osten. Drei Fragen schließt der Berichterstatter der Synode an: Was sind
Erfahrungen von fruchtbaren Initiativen? Wie kann man dem Verschwinden des Glaubenswissens
entgegen wirken? Und: Was genau sind die Herausforderungen durch sie Säkularisierung?
Die
pastoralen Antworten auf die Umstände Zu allererst müsse die Einheit der
Kirche betont werden, so Kardinal Wuerl im dritten Abschnitt seiner Zusammenfassung.
Dann seien die Sakramente neu zu betonen: Die Initiation (Taufe, Erstkommunion, Firmung),
die Beichte und die Eucharistie. Eine große Mehrheit der Synodalen habe aber auch
eine geistliche Erneuerung der Kirche eingefordert.
„Die Kultur ist das Umfeld
der Neuevangelisierung“. Deswegen bezieht sich die sechste Frage des Textes darauf,
für den Dialog und die Begegnung mit der Kultur neue Räume zu schaffen. Weiter fragt
Wuerl danach, wie in den Umständen und verschiedenen Kulturen das Zeugnis des Glaubens
glaubhafter gelebt werden könne und was die Kirche dazu beitragen könne. Achtens betont
er die Nächstenliebe Christi, die sich im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung
ausdrücke. Frage neun sucht ein neues Verständnis zwischen den häufig genannten kleinen
Gemeinschaften und den ebenfalls in vielen Beiträgen vorkommenden Pfarreien. Die zehnte
Frage bezieht sich auf den Katechismus und die Notwendigkeit, Bildung und Katechese
jugendgerecht anzubieten. Die letzte Frage dieses Komplexes sucht nach Mitteln, wie
die Kirche ihre Katecheten besser unterstützen kann.
Handelnde und Teilhaber
an der Neuevangelisierung Unter den Subjekten der erneuerten Verkündigung
sei vor allem die Familie genannt worden, führt Wuerl aus. Seine erste Frage in diesem
Bereich bezieht sich deswegen auf die „Hauskirche“: Wie könnten Familien besser bei
der Weitergabe des Glaubens unterstützt werden?
Frage dreizehn betont die Unersetzbarkeit
des Priesters, hier sucht Wuerl nach Mitteln, diesen verkündenden Einsatz zu unterstützen.
Die vierzehnte Frage betont die Unersetzbarkeit der Laien: Wie könne die Kirche auf
noch vollständigere Weise die Laien und die ortskirchlichen Initiativen einbeziehen?
Den
Abschluss des Dokumentes bildet eine kurze Liste möglicher Themen, denen sich die
Sprachgruppen zuwenden könnten, so Wuerl. Dies alles werde nun an die Arbeitsgruppen
übergeben.
Nach der Vorstellung des Dokumentes Zum Schluss
der Beratungen der Synode werden nun in den kommenden Tagen zwei Dokumente erarbeitet:
Die Schlussbotschaft der Synode und die sogenannten „Propositiones“, die Vorschläge
aus den Arbeitskreisen, die dann dem Papst zur Erstellung eines nachsynodalen Schreibens
übergeben werden.