Ägypten: Fünf Kandidaten für das Amt des koptischen Patriarchen
Zwei Bischöfe und drei Mönche sind in der vorletzten Runde für die Nachfolge des im
März verstorbenen koptischen Patriarchen Schenuda III. Die Namen der von einem Gremium
ausgewählten Kleriker wurden am Samstagnachmittag vom Interimsleiter Bischof Pachomius
im Bischoi-Kloster nahe Kairo bekanntgegeben, wie die Online-Zeitung „Al Ahram“ am
Samstagabend meldete. Diesen Fünferkreis schränkt eine Wahlversammlung von 2.411 Geistlichen
und Laien am 24. November auf drei Namen ein. Wer schließlich 118. Papst und Patriarch
der koptisch-orthodoxen Kirche wird, entscheidet ein neunjähriges Kind durch Ziehung
mit verbundenen Augen. Die Kandidaten für das Patriarchenamt sind laut „Al Ahram“
der Mönch und Erziehungswissenschaftler Pachomius El-Syrian (Jahrgang 1963) aus dem
Marienkloster in Wadi Natroun, der im gleichen Kloster lebende Mönch und Naturwissenschaftler
Seraphim El-Syrian (Jahrgang 1959) sowie der 1924 in Kairo geborene Mönch und Rechtswissenschaftler
Raphael Ava Mina aus dem Kloster Mar Mina im Gouvernement Alexandrien; weiter Bischof
Raphael (Jahrgang 1954), ehemaliger Assistent Schenudas III., Mitglied der kirchenleitenden
Synode und derzeit Weihbischof für Kairo und Heliopolis, und Bischof Tawadros (Jahrgang
1952), Weihbischof für Beheira und ebenfalls Mitglied der Synode. Raphael ist studierter
Mediziner, Tawadros Pharmazeut; beide wurden 1997 zu Bischöfen geweiht.